Vortrag „Ein glühend Herz zagt nicht bei wildem Rauschen – Die ersten wilden Jahre der deutschen Romantik“
30.09.2025 – 17.00 Uhr
Parksaal der Festhalle Ilmenau
Wer kennt heute noch die Anekdoten um die sogenannte Erste Romantische Schule, den Kreis um August Wilhelm und Friedrich Schlegel, ihre Frauen Caroline und Dorothea und um Jena, das Hauptquartier der romantischen Bewegung um 1800?
Verknüpft damit ist eine dramatische Geschichte um Eifersucht und Größenwahn – und ein unterhaltsamer kulturgeschichtlicher Exkurs. Leicht und amüsant werden dabei die Hintergründe beleuchtet, wie sich eine künstlerische Richtung gegen Altes durchsetzte, und wie um Pfründe auf dem deutschen Buchmarkt gekämpft wurde.
Die Karikatur trägt den Titel: „Die neuere Ästhetik“, ist ein kolorierter Kupferstich, die am 21. Juli 1803 im „Freimüthigen“ von August von Kotzebue veröffentlicht wurde. Es war ein Versuch Kotzebues, die modernen englischen Karikaturen nach Deutschland zu verpflanzen, worauf es aber empörte Reaktionen, natürlich auch von Böttiger gab.
Gemeint war die Schlegelsche Schule, Führer des Triumphwagens war natürlich Goethe, das Spruchband im Himmel (Diese ist unsere liebe Tochter, an der wir Wohlgefallen haben) spielt auf eine Stelle in Friedrich Schlegels „Lucinde“ an usw.
Einiges wird nach dem Vortrag klarer sein, anderes ist auch heute nicht mehr zweifelsfrei zu klären. Aber die Karikatur spiegelt doch die Kämpfe auf dem Buchmarkt, die nach dem Auftreten der Frühromantiker aufbrachen.